Ayurveda: mehr als nur Wellness

    Unter dem Stichwort Ayurveda werden inzwischen zahlreiche Wellness-Angebote und Ernährungstipps vermarktet. Weitgehend unbekannt ist aber vielen, dass sich diese traditionsreiche indische Lehre nicht nur oberflächlich mit dem persönlichen Wohlbefinden beschäftigt. Stattdessen handelt es sich bei Ayurveda ursprünglich um ein komplexes medizinisches System, mit dem Krankheiten effektiv vorgebeugt werden soll. Dabei sorgen individuell zusammengestellte Speisen, wohltuende Massagen und andere Anwendungen dafür, dass der Einzelne Körper und Geist ins Gleichgewicht bringen kann.

    Ganzheitliche Heilkunst

    Anders als in der westlichen Schulmedizin wird im Ayurveda der Mensch nicht unabhängig von seiner Umwelt betrachtet. Da gemäß der alten indischen Philosophie, auf der diese bereits seit mehreren Jahrtausenden praktizierte Gesundheitslehre basiert, jeder Mensch unterschiedliche Voraussetzungen mitbringt und entsprechend unterschiedlich von Umweltfaktoren beeinflusst wird, liegt jeder Behandlung eine individuelle Herangehensweise zugrunde. Dabei werden nicht nur die fünf Naturelemente Erde, Feuer, Wasser, Luft und Raum berücksichtigt, sondern auch die drei Arten von Lebensenergien, die Vata, Pitta und Kapha heißen.

    Wenn die Doshas, wie diese Lebensenergien auch genannt werden, ins Ungleichgewicht geraten sind oder der Energiefluss im Körper gestört ist, kann dies mehr oder weniger starkes Unwohlbefinden und sogar Erkrankungen zur Folge haben. Im Ayurveda werden deshalb nicht nur die bloßen Krankheitssymptome behandelt, sondern es wird auch Wert darauf gelegt, durch eine geeignete Lebensweise dafür zu sorgen, dass die Lebensenergien im Gleichgewicht bleiben, um so dem Auftreten von Krankheiten vorzubeugen.

    Gesund durch die Kraft der Natur

    Aus der ganzheitlichen Herangehensweise ergibt es sich, dass sich Ayurveda mit den verschiedenen Lebensbereichen nicht getrennt beschäftigt, sondern dort alle Aspekte des alltäglichen Lebens nahtlos ineinandergreifen. Dies beginnt bereits bei der Ernährung, denn die ebenso individuelle wie abwechslungsreiche Zusammenstellung der Zutaten gewährleistet nicht nur, dass der Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt ist. Der Verzicht auf allzu große Temperaturunterschiede, der sparsame Umgang mit tierischen Lebensmitteln und die Verwendung von heilkräftigen Kräutern und Gewürzen wecken auch das innere Lebensfeuer und regen den Energiefluss an. Die in der indischen Küche verwendeten Kräuter und Gewürze können auch in Form von Tinkturen, Salben oder Ölen direkt als Naturheilmittel verwendet werden. Dabei werden diese Mittel entsprechend der Konstitution der Patienten individuell zusammengestellt, informiert der Ayurveda-Leitfaden www.ayurvedatrends.com.

    Besonders häufig kommen Kräuteröle bei Ayurveda-Massagen zur Anwendung, da sie den Körper zusätzlich entspannen und zudem den Stoffwechsel anregen. Dies kann durch Klangschalen und eine Aromatherapie noch verstärkt werden. Im Rahmen dieser Massagen werden gezielt Vitalpunkte stimuliert, um bestimmte Körperregionen oder Organe zu behandeln und vorhandene Beschwerden zu lindern. Bei bestehenden Erkrankungen kann auch eine umfassende Reinigungstherapie sinnvoll sein. Da dabei allerdings Einläufe und medizinisches Erbrechen notwendig sind, sollte eine entsprechende Behandlung nur von einem ausgebildeten Ayurveda-Meister durchgeführt werden.

    Eine ebenso sinnvolle wie beliebte Ergänzung zur ayurvedischen Ernährung und Lebensweise ist Yoga. Diese Entspannungstechnik ist zwar kein Bestandteil der indischen Gesundheitslehre, hat sich aber aus den gleichen philosophischen Wurzeln heraus entwickelt. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Alltag besonders achtsam gestalten und neben dem Körper auch die Seele ins Gleichgewicht bringen.

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